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PS-3300

POLYPHONIC SYNTHESIZER

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Die Wiedergeburt einer Synthesizer-Ikone

Einer der seltensten und begehrtesten Synthesizer der Musikgeschichte, der PS-3300, ist zurück.

Zwischen 1977 und 1981 legte der originale PS-3300 den Grundstein für seinen Legendenstatus in der Welt der elektronischen Klangerzeuger. Mit weniger als 50 gefertigten Exemplaren waren seine vollen, ausufernden Klänge lediglich auf einer kleinen Anzahl an Studioaufnahmen vertreten, was ihn zu einem der seltensten und meistgesuchten Synthesizer der Geschichte machte. Heutzutage sind originale Modelle nahezu unmöglich aufzutreiben, was ihn zu einem regelrechten „Phantom“ der analogen Welt werden ließ.

Nun kehrt diese Legende zurück! Zum Leben erweckt von seinem originalen Entwickler, Fumio Mieda, und dem Team hinter den weltweit gefeierten Neuauflagen von KORG (ARP 2600 FS, miniKORG 700FS usw.) stellt der PS-3300 eine authentische Reproduktion des Originals dar, die sorgfältigste Fertigungskunst und Liebe zum Detail mit zeitgemäßer Zuverlässigkeit vereint.

Sowohl für Synthesizer-Enthusiasten als auch für zukunftsorientierte Musiker ist der PS-3300 nicht einfach nur ein unglaublich mächtiges, analoges Musikinstrument – er ist die Wiedergeburt eines Stücks Musikgeschichte!

Eine Legende erwacht zu neuem Leben

Die PS-Serie revolutionierte in den späten 1970er-Jahren die Welt der Klangsynthese mit voll-polyphonen Analogsynthesizern, die jeweils über eine eigene Tastatur verfügten. Auf die Vorstellung des PS-3100 im Jahr 1977 folgte zunächst 1978 der programmierbare PS-3200, bis schließlich der PS-3300 als Krönung der Serie aus der Taufe gehoben wurde – ein monumentaler Synthesizer, der nicht weniger als drei PS-3100-Einheiten in einem einzelnen Gehäuse beeindruckender Größe vereinte. Seine breite Klangpalette zog Soundpioniere wie Keith Emerson, Kraftwerk, Jean-Michel Jarre und Aphex Twin in ihren Bann.

Mit nur etwa 50 jemals hergestellten Exemplaren wurde der PS-3300 zu einem der begehrtesten und am schwersten zugänglichen Synthesizer der Geschichte, wobei er für seinen riesigen, vollen und unverkennbaren Klang bekannt war.

Ein halbes Jahrhundert später kehrt diese Legende nun zurück.

Die Wiederbelebung des PS-3300 stellte ein wahrlich monumentales Projekt dar. Das KORG Experten-Team aus Ingenieuren, das bereits für seine gefeierten Neuauflagen des ARP 2600 FS und des miniKORG 700FS verantwortlich zeichnete, arbeitete eng mit dem ursprünglichen Entwickler des Instruments, Fumio Mieda, zusammen, der dank seines tiefen Fachwissens über das Modell sicherstellen konnte, dass jeder einzelne Aspekt der Neuauflage dem ursprünglichen Geist des Originals entspricht. Der Nachbau eines solch komplexen Synthesizers warf durchaus signifikante Schwierigkeiten auf. Zahlreiche der originalen Komponenten sind heutzutage nicht mehr erhältlich, was die geballte Expertise des Teams forderte, um moderne Alternativen zu finden, ohne den typischen Klang des PS-3300 zu opfern. Mechanische Teile, angefangen bei den ikonischen Drehreglern bis hin zu den liebevoll gefertigten Holzteilen wurden bis ins Detail nachgebildet. Teile, die nicht mehr aufzutreiben waren, wurden von Grunde auf neu gefertigt.

Dank zahlloser Stunden gemeinsamer Arbeit, ausufernder Tests und präziser Anpassungen – natürlich immer mit Unterstützung von Fumio Mieda – konnte das Team sicherstellen, dass kein Detail übersehen wurde. Das Resultat ist mehr als einfach nur eine Neuauflage eines klassischen Musikinstruments – es ist ein wahres Meisterstück, das den Geist des Originals einfängt und gleichzeitig eine neue Generation an Kreativen inspiriert.

Unterstützt von : Kadokawa Culture Museum

Erweiterte Ausstattung – Der PS-3300 in seiner ultimativen Form

Originalgetreu und doch für die heutige Zeit optimiert verbindet der neue PS-3300 das visionäre Design von Fumio Mieda mit modernen Erweiterungen, die seine Funktionalität und Nutzerfreundlichkeit auf eine neue Stufe heben.

Eine herausragende Neuerung ist der Programmspeicher, der in dieser Form nur im PS-3200, nicht aber im originalen PS-3300 zu finden war. Mit 16 Bänken, die jeweils 16 Speicherplätze enthalten (also insgesamt 256 Speicherplätze) ist das Abspeichern und Aufrufen von eigenen Sounds ein Kinderspiel, was eine intuitive Bedienung im Studio oder auf der Bühne sicherstellt.

Auch die Anschluss-Sektion wurde erweitert, um den Anforderungen moderner Produktionsumgebungen gerecht zu werden. Der PS-3300 ist mit einem USB-B- sowie MIDI-IN/OUT/THRU-Anschlüssen für eine nahtlose Verbindung zu einem Computer oder externen Geräten ausgestattet. Die kostenlose Librarian-Software von KORG ermöglicht einen besonders flexiblen Workflow, indem sie die Organisation und Verwaltung der Klangbibliothek über einen Computer erlaubt.

Aber auch die eigentliche Hardware-Ausstattung wurde verbessert. Das PS-3010-Modul, das ursprünglich nur als optionales Zubehör erhältlich war, wird direkt mitgeliefert. Seine Tastatur wurde für eine bessere Spielbarkeit von 48 Tasten (F bis E) auf 49 Tasten (C bis C) erweitert. Außerdem wurde das originale 60-Pin-Kabel durch ein deutlich nutzerfreundlicheres 8-Pin-Kabel ersetzt, was den Aufbau vereinfacht, ohne dabei die Funktionalität einzuschränken.

Dank der erweiterten Konnektivität des PS-3300 ermöglicht seine spezielle Librarian-Software die Verwaltung von Soundprogrammen sowie die flexible Zuweisung unterschiedlicher Stimmungen. Dies eröffnet nahezu unendliche Möglichkeiten für einzigartige Performances und innovatives Sounddesign.

Hier finden Sie weitere Informationen zur Librarian-Software

Diese zeitgemäßen Erweiterungen sorgen dafür, dass der PS-3300 nicht nur eine originalgetreue Neuauflage darstellt, sondern die nächste Evolutionsstufe eines wahren Klassikers, der dahingehend designt wurde, Ihre Kreativität mit jeder gespielten Note aufs Neue zu beflügeln.

Die Suche nach den Ursprüngen analoger Klangsynthese

Der neue PS-3300 liefert einen überwältigend vollen Klang – äquivalent zu nicht weniger als 147 MS-20 Synthesizern – während er gleichzeitig der Architektur folgt, die das Original auszeichnete. Kern seiner Klangerzeugung stellen drei PSU-3301-Module dar, die jeweils einem PS-3100 entsprechen. Jedes Modul verfügt über einen VCO, VCF, VCA und EG sowie einige mächtige Modulationswerkzeuge: zwei LFOs (Modulationsgeneratoren), drei spannungsgesteuerte Bandpass-Filter (Resonatoren) sowie 12 unabhängige Tuning-Regler für Micro-Tunings – Ausdrucksmöglichkeiten, die für einen vollpolyphonen Analogsynthesizer einzigartig sind.

Die drei PSU-3301 Module arbeiten als voneinander unabhängige Layer, die sich über das PSU-3302-Modul auf der rechten Seite miteinander mischen lassen. Diese flexible Sektion beinhaltet einen Sample- & Hold-Generator für abgestufte Steuersignale, einen globalen EG (GEG) zur Formung der Gesamtdynamik, einen Spannungsprozessor zur Feineinstellung der Steuersignalbreite und -phase sowie Junction-Anschlüsse zur Verteilung von Signalen. Trotz seiner enormen modularen Flexibilität ist der PS-3300 semi-modular aufgebaut und verfügt somit bereits über interne Verbindungen, wodurch sich auch Klänge erzeugen lassen, ohne Patchkabel verwenden zu müssen.

Die Bedienoberfläche behält mit ihren unkonventionellen Reglern und Parametern, deren Bezeichnungen die frühe Ära ihres Designs widerspiegeln, den experimentellen Charakter des Originals bei. Zahlreiche Patchpunkte eröffnen kreative Routing-Möglichkeiten für Steuersignale, was Nutzer zu dem gleichen Trial-and-Error-Prozess einlädt, der schon frühe elektronische Musiker inspirierte.

Ein herausragendes Feature ist die Möglichkeit, den Klang mittels des 3-Band-Resonators zu formen – zum Beispiel durch Hinzufügen einer LFO-Modulation, um auf diesem Wege Phaser-, Wah- und andere dynamische Effekte zu kreieren. Lange vor dem Einzug dedizierter Effektgeräte erlaubte dieses innovative Schaltungsdesign somit die Erzeugung von schillernden, sich kontinuierlich verändernden Klangtexturen. Mit diesen Werkzeugen lädt der PS-3300 seine Nutzer förmlich dazu ein, die Freude an klanglichen Experimenten neu zu entdecken und gleichzeitig seine vorwärtsgewandte Philosophie zu erleben, die dazu beitrug, eine neue Ära der Klangsynthese einzuläuten.

Das Stimmritual

Fumio Mieda sah in Polyphonie mehr als lediglich die Möglichkeit, Akkorde zu spielen – es ging ihm vielmehr darum, Musikern zu ermöglichen, jegliche erdenkliche Tonleiter zu erkunden, darunter auch die reine Stimmung, und mit Noten-Clustern für einzigartige Klangtexturen zu experimentieren. Diese Philosophie führte zu der Einbindung der Temperament-Adjustment-Drehregler in die PS-Serie, die es den Spielern erlaubten, jede einzelne der 12 Noten von C bis H unabhängig voneinander zu stimmen.

Basierend auf den gleichen Prinzipien wie das moderne Microtuning ermöglicht dieses Feature Musikern, eigene Stimmungen zu erzeugen und Tonleitern jenseits konventioneller Standards zu erkunden, was die kreativen Möglichkeiten um ein Vielfaches erweitert.

Wie auch andere Analogsynthesizer benötigte der originale PS-3300 eine gewisse Dauer nach dem Einschalten, um seine Stimmung zu stabilisieren, wobei Faktoren wie Temperatur und Luftfeuchtigkeit sich auf die Tonhöhen der einzelnen Stimmen auswirken konnten. Um auch diesem Aspekt seines Charakters Tribut zu zollen, verfügt der neue PS-3300 über einen speziellen Stimm-Modus*. Dieses Feature erlaubt es Nutzern, ein externes Stimmgerät anzuschließen und das Instrument in aller Ruhe zu stimmen, bevor es gespielt wird – ein weiterer Faktor, der den ursprünglichen Hands-On-Charakter bestärkt, der von Fumio Mieda als essenzieller Bestandteil des PS-3300-Erlebnisses angedacht war.
*Weitere Details hierzu finden sich in der Bedienungsanaleitung.

Dieses „Stimmritual“ trägt nicht nur zur Authentizität gegenüber dem Original bei, sondern lädt die Spieler dazu ein, sich noch tiefer mit ihrem individuellen Klang auseinanderzusetzen.

In limitierter Stückzahl gefertigt – ein echtes Sammler-Objekt

Der neue PS-3300 ist ein echtes Wunder an Komplexität, das beinahe zehnmal so viele Komponenten beinhaltet wie der KRONOS. Während seine Elektronik von modernen Teilen profitiert, bleibt das Instrument doch bemerkenswert nahe am Original. Jedes einzelne Detail – angefangen beim Gehäuse, dem Bedienfeld und den Drehreglern bis hin zu den Holzteilen – wurde aufwendig neu kreiert, was auch Fertigungsprozesse bedingt, die denen aus der Herstellung der Original-Instrumente nahekommen. Jedes einzelne Instrument wird von Hand gebaut, um eine außergewöhnlich hohe Qualität und Authentizität zu gewährleisten.

Aufgrund dieser aufwendigen Herstellung von Hand ist die Produktionskapazität für den PS-3300 naturgemäß begrenzt. Daher wird der PS-3300 in einer limitierten Edition angeboten, wodurch er ähnlich selten und begehrt bleiben wird wie sein Vorgänger.

Als bahnbrechendes Werkzeug zur Erstellung bisher ungehörter Sounds bekannt wird das wahre Potenzial des PS-3300 erst durch den Künstler ans Tageslicht gefördert. Einmal zum Leben erweckt inspiriert er immer wieder aufs Neue dazu, kreative Grenzen zu verschieben und die Klangwelten der Zukunft zu erforschen.

Passendes Hardcase im Lieferumfang

Dieses Instrument (Haupteinheit und Tastatur) wird mit einem passend zugeschnittenen Hardcase auf Rollen ausgeliefert, in dem es bei Transport und Lagerung sicher verwahrt werden kann.

Erinnerungen an den PS-3300

Abbildung 1: Erster Prototyp (1970)

Fumio Mieda (Entwickler des originalen PS-3300)

Die Geschichte von KORG begann mit der Enthüllung des ersten Prototypen bei der Japan Audio Fair 1970. Das Ziel für diesen ersten Prototypen von KORG war es, eine neue Art elektronischer Orgel zu entwickeln, ein Instrument mit zwei Manualen und ohne Pedale. Das Instrument verfügte über zwei spannungsgesteuerte, monophone Oszillatoren und einen einzelnen, fest polyphonen Oszillator. Es war unter anderem dazu in der Lage, Vokale zu generieren (a – e – i – o - u), verwendete nicht-lineare Synthese zur Anpassung der Obertöne und war mit einem „Traveler“-Regler ausgestattet, mit dem die Spieler die Cutoff-Frequenzen der Low- und High-Pass-Filter verschieben konnten, um den Sound der integrierten mono- und polyphonen Klangquellen zu verändern.

Obwohl ich davon ausging, dass wir eine neue Art elektronischer Orgel entwickelt hatten, war es der Pianist Masahiko Satoh, der feststellte „Dies ist ein Synthesizer“, und den ursprünglichen Prototypen fortan für öffentliche Auftritte und Studioaufnehmen einsetzte. Der erste Prototyp stellte die Grundlage für die Spezifikationen und technischen Elemente der mono- und polyphonen Instrumente dar, die wir ab diesem Zeitpunkt auf den Markt brachten – und das bis hin zum MS-20. Abbildung 2 zeigt die wichtigsten monophonen und polyphonen Instrumente, die wir zu dieser Zeit entwickelten, in chronologischer Reihenfolge.

Figure 2: Stammbaum der großen mono- und polyphonen Keyboards von KORG

Wir setzten den Fokus darauf, zunächst die Korgue (auch bekannt als „Deka-Korg) mit ihrer polyphonen Klangerzeugung auf den Markt zu bringen, da wir davon ausgingen, dass ein monophones Instrument, mit dem sich keine Akkorde spielen lassen, obwohl es über eine Tastatur verfügt, keine hohe Nachfrage generieren würde. Unglücklicherweise verkaufte sich die Korgue aufgrund unseres nicht vorhandenen Vertriebsnetzwerks und des relativ hohen Verkaufspreises nicht besonders gut, obwohl sie zahlreiche neue Features wie den Traveler-Controller zu bieten hatte. Daher war unser nächster Schritt die Vorstellung der monophonen Synthesizer miniKORG 700 und 700S. Trotz einiger Beschwerden aus Japan ob der fehlenden Möglichkeit, Akkorde mit diesen Instrumenten spielen zu können, weshalb einige Kunden dachten, ein defektes Produkt vor sich zu haben, wurden diese Synthesizer aufgrund ihrer stabilen Stimmung und ihres unglaublichen Klangs weltweit zu einem großen Erfolg.

Im Jahr darauf stellten wir den 800DV vor, einen zweistimmigen Synthesizer, der die Klangerzeugungen von zwei miniKORG 700 enthielt und somit zwei unterschiedliche Tonhöhen und Klänge gleichzeitig spielen konnte, wenn zwei Töne auf der Tastatur angespielt wurden. Obwohl die Bezeichnung „DV“ für „Double Voice“ stand, hatte ich das Gefühl, dass zwei Stimmen immer noch nicht genug waren, weshalb wir uns direkt nach dem Release des 800DV daran machten, ein polyphones Instrument zu entwickeln.

Einer der grundlegenden klanglichen Unterschiede zwischen einem Synthesizer und einer Orgel ist, dass Synthesizer in der Regel einen VCF verwenden (spannungsgesteuertes Filter), um die Obertöne des Klangs über den zeitlichen Verlauf hinweg zu verändern. Tatsächlich bauten wir im Jahr vor der Veröffentlichung der PS-3000-Serie den PE-1000 Polyphonic Ensemble. Dieses Instrument verfügte über 60 Oszillatoren (einen pro Taste), die sich separat stimmen ließen, sowie über 60 einfache EGs (Hüllkurvengeneratoren) und einen VCF. Obwohl wir den PE-1000 nicht als solchen bezeichneten, handelte es sich dabei doch tatsächlich um einen polyphonen Synthesizer.

Abbildung 3: PE-1000 Polyphonic Ensemble (1976)

Abbildung 4: PS-3100 Polyphonic Synthesizer (1977)

Der PS-3300, also das Instrument, das wir jetzt wieder zurückbringen, wurde in der Zeit zwischen dem PE-1000 Polyphonic Ensemle und dem MS-20 Monophonic Synthesizer vorgestellt. Obwohl diese drei Instrumente sich in puncto Format deutlich unterscheiden, teilen sie dennoch zahlreiche Eigenschaften wie diverse Spezifikationen, Funktionen und technische Elemente. Insgesamt gab es drei unterschiedliche Modelle in der PS-3300 Polyphonic Synthesizer Serie. Der PS-3100 war mit einer Reihe an 48 Synthesizer-Schaltungen ausgestattet, während der PS-3300 über gleich drei Reihen an 48 Schaltungen – also insgesamt 144 – verfügte, und der PS-3200 mit der Möglichkeit ausgestattet war, Soundprogramme intern abzuspeichern. Diese Instrumente stellten eine Weiterentwicklung der Technologie aus dem PE-1000 dar, der ein Jahr zuvor vorgestellt worden war, und boten eine deutlich fortgeschrittene Synthesizer-Funktionalität. Wir hatten auch Prototypen dieser Modelle mit Features wie einer manuellen Noteneingabe oder einem polyphonen Sequencer zur Notenwiedergabe designt, entschieden uns dann aber aufgrund der zu erwartenden, hohen Verkaufspreise dagegen, diese auf den Markt zu bringen. Dieses Modell nutzte einen großen 60-Pin-Anschluss zur Noten-Ein- und Ausgabe, da es bereits mehrere Jahre vor der Einführung des MIDI-Standards vorgestellt wurde.

Mir kommt oft zu Ohren, dass die Entwicklung der PS-Serie wohl sehr schwierig gewesen sein musste, gemessen an der Menge an Hardware, die diese Instrumente beinhalten. Obwohl eine riesige Anzahl and Teilen aufgewendet werden musste, da ja für jede einzelne Taste eine komplette Synthesizer-Schaltung benötigt wurde, war es uns dennoch möglich, die benötigte Anzahl an Teilen pro Taste zu reduzieren, was allerdings offen gesagt die größte Hürde darstellte. Nachdem dies gelungen war, wurde tatsächlich weniger Zeit als vorher angenommen benötigt, um das Instrument fertigzustellen. Wir verwendeten dabei einige Mehrzweck-IC-Chips, aber der Hauptschaltkreis wurde komplett auf Transistor-Basis gebaut. Der KORG35 (siehe unten) diente dem Zweck, mehrere Transistoren des VCF in einen einzelnen, hybriden IC zu integrieren. Der EG, der die Parameter über Spannungen steuerte, kam auch mit einem Minimum an Komponenten aus. Für den VCA (spannungsgesteuerter Verstärker) verwendeten wir lediglich einen einzelnen Transistor..

Abbildung 5: MS-20 Monophonic Synthesizer (1978)

Abbildung 6: PS-3300 Klangerzeugungsplatine, auf der der KORG35 angebracht wurde

Während ich diese Erinnerungen zusammentrug, schaute ich mir auch wieder handschriftlich festgehaltene Schaltpläne und mechanische Zeichnungen des PS-3300 an. Diese Dokumente riefen mir detailliert in Erinnerung, warum wir dieses Instrument zu jener Zeit entwickelten, und wie der Entwicklungsprozess genau ablief. Beispielsweise war unsere Vorstellung von „Polyphonie“ eine völlig andere als heutzutage. Es wäre wohl nicht sehr inspirierend, einen polyphonen Synthesizer wie einen monophonen Synthesizer zu behandeln, auf dem Akkorde gespielt werden können. Wir hatten zahlreiche Ideen zu dem Thema, welche Möglichkeiten es eröffnen würde, mehrere Noten gleichzeitig spielen zu können. Wie wäre es zum Beispiel, wenn der Synthesizer auch Töne in allen erdenklichen Tonleitern erzeugen könnte, nicht nur in der gleichschwebenden Stimmung? Oder was wäre, wenn das Instrument Klänge erzeugen könnte, indem es diese nicht nur als Akkorde sondern als Sound-Cluster ausgeben würde? Dieses Instrument erregte auch schnell Aufmerksamkeit unter Künstlern, die mit unterschiedlichen Stimmungen arbeiteten, und wurde daher so angepasst, dass es dem Spieler die Möglichkeit bot, die Stimmung sogar während des Spielens zu verändern.

Obwohl aufgrund seines hohen Preises nicht sehr viele PS-3300 ausgeliefert wurden, bildeten die technischen Elemente, die für diese Modelle entwickelt worden waren, die Grundlage für die Entwicklung zahlreicher weiterer Produkte wie den MS-20 Monophonic Synthesizer, den M-500 SP Micro-Preset Synthesizer mit Lautsprechern, den X-911 Guitar Synthesizer usw. Ich sollte noch anmerken, dass obwohl der PS-3000 als „vollpolyphoner Synthesizer“ vorgestellt wurde, was bedeutet, dass alle gedrückten Tasten gleichzeitig Klänge erzeugen können, hatten wir das selbst bis dahin intern nie wirklich getestet, da man hierfür ja für jede Taste einen Finger bzw. insgesamt 48 Finger benötigt hätte. Tatsächlich stieß ich vor ein paar Jahren auf eine Band, die genau dies tat. Mehrere Bandmitglieder versammelten sich auf der Bühne um die Tastatur herum und spielten dann zusammen alle Tasten gleichzeitig, wodurch endlich bewiesen wurde, dass unser Produkt tatsächlich vollpolyphon war! Ich war damals im Publikum und konnte zum ersten Mal in Jahrzehnten erleichtert aufatmen!

Anmerkung: Ich habe leider vergessen, wie wir auf den Namen für die KORG35 Komponente gekommen sind, aber ich erinnere mich noch daran, dass es zu dieser Zeit eine extrem beliebte Manga-Serie namens „Goglo 13“ gab, die eventuell die Inspiration dazu geliefert haben könnte. Dieser IC, der für die PS-3000-Serie entwickelt worden war, wurde später zu einem oft untersuchten Bauteil von zahlreichen Synth-Enthusiasten und analytischen Schaltkreis-Forschern, ähnlich dem MS-20-Filter, das in der Lage war, einzigartige Klänge zu erzeugen.
 

Fumio Mieda
Auditor, KORG INC.
Supervising Director bei der Entwicklung des PS-3300

Künstler, die den Klang des PS-3300 formten

Der PS-3300 ist ein sehr gefragtes, extrem seltenes Musikinstrument – eines, von dem nur wenige ausgewählte Künstler das Privileg hatten, es jemals verwenden zu dürfen. Diejenigen, denen dies jedoch vergönnt war, haben mit ihm ikonische Meisterwerke mit einem unnachahmlichen Sound kreiert.

Wir freuen uns sehr, ein exklusives Soundpack anbieten zu können, das durch den legendären Produzenten ATOM™ zusammengetragen wurde und seine Signature-Patches auf dem PS-3300 enthält. Diese Sammlung fängt seine einzigartige klangliche Vision ein und lässt Sie die Essenz dieses seltenen Synthesizers in Ihren eigenen Produktionen nutzen. Jeder Patch wurde minutiös daraufhin getrimmt, die reichhaltige klangliche Tiefe, die ausufernden Modulationsmöglichkeiten und die unverwechselbare Wärme des PS-3300 zutage zu fördern.

„Was diesen Synthesizer von anderen abhebt, sind sein voller, warmer Klang und sein zeitloser Charakter. Während er einen klassischen Aufbau bietet, lädt er gleichzeitig zu ausufernden Erkundungen ein und öffnet so die Tore zum experimentellem Sounddesign, was nicht selten den Einsatzzweck übersteigt, für den er ursprünglich einmal gedacht war. Seine bemerkenswerte Flexibilität wird durch Features unterstrichen, die mir persönlich besonders am Herzen liegen, wie z. B. die Stimmbarkeit einzelner Töne, die ausufernden Patching-Optionen sowie die LFOs, die bis in den Audio-Bereich hinein reichen können. Dieses Instrument ist ein Meisterwerk – ein Vermächtnis hingebungsvoller Ingenieurskunst und wahrer Liebe zum Detail.“

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