2014.05.09
Herbie Hancock
In der Musikgeschichte gibt es nur wenige Akteure, die man eine Legende nennen würde. Herbie Hancock gehört ohne jeden Zweifel in diese Kategorie. Wenn jemand auf interessante Weise neue Gefilde erkundet, dann ist er es wohl. Herbie spielt seit seinem siebten Lebensjahr Klavier und bezeichnet sich selbst als „Gadget-Freak“. Er befasst sich mit Avantgarde-Elektronik, hat dabei aber nie seine Liebe zum Jazz, Soul oder Funk vernachlässigt.
Wir haben uns mit Herbie über seine neues Album „Possibilities“ unterhalten, das im September erscheint. Das neue Album einer mittlerweile 30 Jahre währenden Karriere enthält Gemeinschaftsprojekte mit Santana, Paul Simon, Sting, Annie Lennox, Joss Stone, Damien Rice, Christina Aguilera – und Herbie sprengt wieder einmal ein paar Grenzen, wofür er natürlich auch neue Geräte verwendet.
Im folgenden erzählt uns Herbie von seiner Inspiration, die ihn zum Erstellen neuer Sounds anregt, von „Possibilities“ und von den Vorzügen von KORGs neuem Wunderprodukt namens OASYS.
Du bist neulich 65 geworden und trotzdem umtriebiger denn je. Was rechtfertigt dieses hektische Leben denn?
Neugier, weißt du. Das war schon immer so. Ich erforsche neue Ideen, die meinen Horizont erweitern und mir Wege aufzeigen, wie ich an mir und meiner Musik arbeiten und vielleicht auch einen bescheidenen Teil zu einem menschenwürdigeren Leben beitragen kann.
Wie hat deine Karriere begonnen?
Musik fasziniert mich schon, seit ich denken kann. Deshalb habe ich damals angefangen Klavier zu spielen. Ab meinem siebten Lebensjahr spielte ich vor allem klassische Musik. Nach dem College habe ich das zugegebenermaßen etwas vernachlässigt.
Was hat sich denn nach dem College geändert?
Ich fand Jazz einfach spannender. Er war wie ein Magnet, dem man nichts entgegen zu setzen hat.
Passiert es noch, dass du dich daheim ans Klavier setzt und nur für dich spielst?
Nie! (Lacht) Ab und zu setze ich mich zum Spielen hin, und dann ist keiner da, für den ich spielen könnte! Mir erscheint es etwas lächerlich, für mich selbst zu spielen. Ganz früher habe ich das mal gemacht. Aber mittlerweile spiele ich ja auch schon ein paar Jährchen. Und nur aus Spaß an der Freude spielen? Nö! Das funktioniert bei mir nicht.
Die Arbeit mit anderen Musikern scheint dich zu motivieren. Das neue Album ist in dieser Hinsicht ein Paradebeispiel. Wie kam es zu diesem Projekt?
Ich habe pausenlos neue Vorstellungen von Leuten, mit denen ich gerne einmal spielen würde. Das wird von „Possibilities“ unzweifelhaft belegt. Es ist ein Gemeinschaftsprojekt mit mehreren Künstlern, die ich sehr schätze. Ich wollte sehen, was passiert, wenn wir uns zusammensetzen und ein paar Ideen ausarbeiten. Vom Ausgang dieses Projekts hatte ich damals keine genaue Vorstellung. Ich war einfach neugierig.
Nach welchen Kriterien hast du die Musiker ausgesucht? Gab es da einen Leitfaden?
Du meinst für die Wahl von Sting, Carlos Santana, Christina Aguilera, Paul Simon, Annie Lennox und die vielen anderen? Nun, zunächst einmal sind es Künstler, deren Musik und Talent ich sehr schätze.
Ich habe sie gewählt, weil mir dieses Schubladendenken sehr zuwider ist. Mein Gedanke war, dass bekannte Künstler sich mehr oder weniger bewusst in eine Schublade zwängen und sich als Vertreter jenes Stils feiern lassen. Die Industrie findet das natürlich toll und melkt sie so lange es geht. Das Schubladensyndrom wird dann schnell zum Fluch. Als Jazzmusiker habe ich da viel mehr Möglichkeiten und Freiheiten. Natürlich habe ich mir diese Freiheit auch öfter mal nehmen müssen, indem ich einfach „mein Ding“ tat und mich nicht an die wohlgemeinten Ratschläge der Plattenbosse hielt. Bis jetzt ist es immer gut gegangen.
In der Popszene bekommt man diese Freiheit aber in der Regel nicht. Die meisten fangen ja so jung an, dass sich die Frage der Selbständigkeit für sie gar nicht erst stellt. Andere hinterfragen das jedoch, so z.B. John Mayer. Er ist ein großartiger Rhythmusgitarrist – auch seine Soli sind nicht von schlechten Eltern. Die meisten Leute wissen nur, dass er singt. Er selbst empfindet sich jedoch als Gitarrist, der auch singt.
Um auf deine Frage zurückzukommen: Ich wollte herausfinden, was passiert, wenn ich mit diesen Künstlern zusammenarbeite. Ich wollte meinen Teil beisteuern und sie sollten ihre Erfahrung und Ideen einbringen, ihre Frische, ihren Stil. Ich wollte ihre verborgenen Seiten entdecken, was sie sonst noch künstlerisch zu leisten vermögen. Schon damals erschien es mir logisch, dass sie ganz von allein aus ihren Schubladen hervorkriechen würden. Und so war es dann auch.
Wie würdest du das Album umreißen?
Viele fragen mich, was es denn für ein Album geworden ist. Ist es Jazz? Ist es Pop? Es passt wahrscheinlich in beide Welten – Jazz und Pop. Einordnen kann man es aber nicht wirklich. Weißt du, wie ich es nenne? Musik! Und das war von Anfang an meine Absicht: Musik, die nicht automatisch in die eine oder andere Kategorie passt. Ich wollte etwas abliefern, was die Leute berührt.
Ein Vorteil von „Possibilities“ ist, dass es exakt der so genannten „iPod Shuffle-Generation“ entspricht. Es klingt wie eine Kompilation unterschiedlicher Musikstile. Kein Song gleicht dem anderen. Trotzdem gibt es aber einen Leitfaden – meine Wenigkeit.
Farbenfrohe Charaktere
Wie hast du dich auf die Arbeit mit solch unterschiedlichen Menschen vorbereitet?
Manchmal gingen wir nur mit dem Hauch einer Idee ins Studio, besprachen ein paar Punkte und legten los. In anderen Fällen einigten wir uns auf einen Song, arbeiteten das Arrangement dann jedoch erst im Studio aus. Es gab also noch keine Partituren, weil ich nicht wollte, dass der Künstler mit mir arbeitet – es sollte vielmehr ein Gemeinschaftsprojekt werden. Auch der Drummer, der Bassist, die Gitarristen und übrigen Musiker waren aktiv beteiligt. Ich wollte, dass jeder sein Bestes gibt, dass das Projekt auch als Nebenprojekt der einzelnen Musiker gelten kann. Es hat prächtig funktioniert.
Und, hast du den Vibe der einzelnen Persönlichkeiten gespürt?
Ganz genau! Das genau wollte ich nämlich. Irgendwann kommt man auf einen gemeinsamen Nenner und stellt einen menschlichen Kontakt her. Ich wollte ja nicht nur Musik machen – das war noch nie meine Absicht. Mich interessiert auch die menschliche Komponente, die dabei zum Tragen kommt. Wie andere das Leben sehen. Ich möchte das Leben in der Musik spüren.
Jenseits des Jazz
Du hast schon mit vielen großen Musikern gespielt. Gab es da aus deiner Sicht ein paar Höhepunkte?
Unbedingt. Ganz oben rangiert Miles, mit dem ich zwischen 1963 und 1968 zusammengearbeitet habe. Auch danach habe ich noch mit ihm gespielt, gehörte aber nicht mehr seiner Band an. Das war unglaublich.
Und die Filmmusikprojekte fand ich auch spannend. Da habe ich eine Menge gelernt, was mir heute noch beim Klavierspielen und Arrangieren hilft. Es hat mir sehr beim Verständnis geholfen, welche Geräte (manchmal ganz simple Teile) sich am besten zum Erzeugen von Spannung eignen.
Wenn solch ein Projekt dann steht, ist man doch bestimmt stolz.
Unbedingt. Ich erinnere mich noch gut an die Musik für „Death Wish“. Da habe ich sowohl komponiert als auch orchestriert. Ich wollte eben keinen Außenseiter dabei haben. Viele haben mir damals gesagt: „So macht man das nicht! Das ist Knochenarbeit, das schaffst du nicht.“ Ich hatte mir aber vorgenommen, es zu tun und tat es denn auch. Es war aber tatsächlich hart, und so habe ich diese Doppelrolle nie mehr gespielt. Wir haben die Musik im Studio eingespielt. Ein Song kristallisierte sich sofort als Liebesthema des Films heraus. Als der Regisseur ihn hörte (ich war gerade im Aufnahmeraum), fasste er sich ans Herz und rief „Oh. Oh!“. Er fand ihn toll. Ich war natürlich überglücklich, dass es ihm gefiel. Das war übrigens Michael Winner.
Wie dem auch sei… ich weiß noch gut, wie ich nach Hause gekommen bin und erstmal herzhaft geschluchzt habe, weil’s endlich im Kasten war. Es war geschafft! Ich hatte die Musik selbst orchestriert, was mir im Nachhinein sehr gefallen hat, weil alles aus einem Guss war. Aber dann war ich erstmal reif für die Insel und habe in Bali Urlaub gemacht.
Wie schaffst du es, vom Jazz zum Funk zu wechseln und gleich im Anschluss Pop zu spielen? Das sind doch ganz unterschiedliche Baustellen.
Na ja, ich sehe mich zunächst einmal als Mensch und nicht so sehr als Musiker. Außerdem habe ich nicht den Eindruck, andauernd die Baustelle zu wechseln: Ich wähle lediglich anderen Ansätze für meine Tätigkeit. Schon als Steppke habe ich mich für die Wissenschaft interessiert und trotzdem akustisches Klavier gespielt.
Neulich hast du die „Headhunters ‘05“ formiert und bei Bonaroo gespielt. Wie kam es dazu?
Es gibt da ein Festival in Tennessee – ein großes Rock’n’Roll-Festival namens „Bonaroo Festival“. Irgendwie kannten die Jungs meiner Plattenfirma die Organisatoren des Bonaroo-Festivals. Sie besprachen mehrere Ansätze, um mich dort unterzubringen. Ein Grund war bestimmt, dass der Name „Headhunters“ immer noch vielen ein Begriff ist, selbst wenn die meisten damals noch nicht einmal geboren waren. Bestimmte Songs wurden von anderen Künstlern gesampelt – und so kennt man die Gruppe noch.<
Vielleicht kennen die Kids die Headhunters ja von ihren Eltern. Ich weiß es nicht. Irgendwie gehört das Konzept zum Jazz und Funk bzw. zum Jazz und der Pop-Musik. Als ich damals die „Headhunters“ gründete, kombinierte noch niemand den Jazz mit Funk-Grooves. Die Organisatoren des Bonaroo-Festivals fanden die Idee einer Neuauflage durchaus reizvoll, und so entstanden die „Headhunters ‘05“. Eine Art Headhunters für das neue Millennium. Ich fand das eine gute Idee, weil der Name Herbie Hancock hier nicht mit akustischen Instrumenten, sondern eher mit der Elektronik in Zusammenhang gebracht wird. Das Projekt ist der Popszene ähnlicher, weil kaum improvisiert wird. Andererseits gibt es Parallelen zu Jam-Gruppen. Die Jam-Komponente hat beim Bonaroo-Festival einen hohen Stellenwert. Die neue Headhunters-Gruppe passt in das Konzept. Wir haben ein paar alte und ein paar neue Titel gespielt.
John Mayer war ebenfalls dabei. Er wollte unbedingt mitmachen! Er wollte Mitglied einer Band sein, um nicht immer allein im Rampenlicht zu stehen. Das war unglaublich. So habe ich ihn denn auch behandelt. Natürlich war das Publikum erstaunt, ihn dort zu sehen und festzustellen, dass es ihm Spaß macht. Er ist super! Er hat eine tolle Einstellung. Außerdem sang er „Stitched Up“. Dieser Song wird eventuell eine Single-Auskopplung der „Possibilities“-CD. Es hat prächtig funktioniert. Das Publikum war sichtlich aus dem Häuschen! Die Leute schrieen und skandierten meinen Namen.
Als wir Schluss machen wollten, verlangten sie eine Zugabe. Eigentlich hatten wir unser Zeitfenster aber schon überzogen. Die Organisatoren ließen uns aber dennoch gewähren.
Als erster „Artist in Residence“ habe ich übrigens ziemlich viel auf dem Bonaroo-Festival gespielt. Das war ein neues Konzept für die Organisatoren. So habe ich nicht nur mit der Gruppe „Headhunters ‘05“, sondern auch mit anderen Bands gespielt. Am letzten Tag spielte ich mit den „Widespread Panic“, und das war lustig. Außerdem habe ich in einem der Zelte Fragen beantwortet und danach kurz gespielt. Zu einem Super-Jam mit einem Quartett ist es ebenfalls gekommen.
Download-Dilemmas
Was hältst du von der Download-Kontroverse für die Musik?
Na, die Geschichte rollt ja bereits eine Weile, und aufhalten kann man sie wohl nicht mehr. Es gefällt mir, dass man sich Musik aus dem Internet herunterladen kann. Es gibt da gewiss noch ein paar offene Fragen im Zusammenhang mit der Existenzberechtigung der Industrie angesichts dieser Entwicklung. Ich persönlich stelle mich dieser Herausforderung, indem ich neue Partner für den Plattenvertrieb suche. Daher habe ich einen Deal mit Starbucks unterschrieben, wo „Possibilities “ beworben wird. Mir gefällt die Idee, sich irgendwo auf einen Kaffee hinsetzen und sich CDs anhören zu können. Die Kette zählt mehrere Tausend Geschäfte, aber es gibt dort nur eine handvoll CDs. Sie wollen jedenfalls kräftig die Werbetrommel rühren. Zum Downloaden möchte ich noch sagen, dass ich hoffe, dass man sich irgendwann ohne schlechtes Gewissen Musik herunterladen kann. Das Phänomen wird nicht abklingen. Momentan befindet es sich in einer Übergangsphase.
Neulich sagte mir jemand, dass auch das Konzept der kostenlosen Musik wohl nicht wieder verschwinden wird. Wie die Künstler dann ihre Brötchen verdienen sollen, steht aber noch in den Sternen. Ich will noch nicht zuviel verraten, aber ich arbeite momentan an einer Lösung dieses Problems. Das wird aber ein gradueller Prozess. Momentan arbeite ich an Phase 1 eines vielversprechenden Geschäftsmodells für die neue Musikindustrie.
Was hältst du von ‘Artist Share’?
‘Artist Share’? Super. Zu Brian Camelio, der das Programm auf die Beine gestellt hat, stehe ich seit über einem Jahr in engem Kontakt. Ich bin sehr daran interessiert, auf meiner Website Musik zum Download anzubieten, wie auch Interviews, Übungen, Noten und mehrere andere Dinge. Auch Starbucks-Kaffee mit dem CD-Cover von „Possibilities“ könnte ich mir vorstellen.
Außerdem möchte ich aber neue Technologien entdecken und mehr über das Downloaden und Konzertmitschnitte in Erfahrung bringen. Ein Ansatz wäre z.B., es den Leuten, die in meine Konzerte kommen, zu erlauben, sich den Mitschnitt herunterzuladen. Das könnte ich ja in den Preis der Konzertkarten einbauen. Eine andere Möglichkeit wäre eine Gratis-CD für Konzertbesucher.
Ich bin sicher, das würde den Leuten gefallen!
Prince hat es schon vorgemacht. Eine geradezu geniale Idee. Er teilte seine CD bei allen Konzerten aus. Ich denke aber eher an Mitschnitte aller Konzerte und eventuell das Beste einer ganzen Woche auf CD zu brennen und die Woche darauf zu verkaufen. Oder sie einfach den Fans zu schenken bzw. ihnen einen Link zum Downloaden anzubieten.
Was würdest du jungen Musikern raten?
Zunächst einmal: Technologie ist nur die halbe Miete. Ehrlichkeit ist viel wichtiger. Was man macht, muss aus dem Herzen kommen. Die Kreation muss aus dem Willen geboren werden, der Menschheit etwas zu schenken.
Zweitens muss man wissen, dass das Gefühl die Musik ausmacht, nicht die tollen Riffs und erst recht nicht die Beherrschung aller möglichen Technologien. Musik geht viel weiter. Musik soll eine Lebensgeschichte erzählen. Da genau spielt der Mensch eine wichtige Rolle. Zur Musikschule gehen ist zwar wichtig, aber man sollte sich davor hüten, nur „Musiker“ sein zu wollen. Wer mit den Menschen verbunden ist, entdeckt neue bahnbrechende Dinge, die den Beginn eines neuen Weges darstellen können. Das ist viel wichtiger als einen bereits eingeschlagenen Weg weiter zu verfolgen. Sich selbst einen Weg zu bahnen, darauf kommt es an.
Verspürst du einen Drang oder den Wunsch, dein Wissen mit anderen zu teilen?
Ich hoffe zwar, ich werde immer ein Lehrling bleiben, aber andererseits möchte ich meine Erfahrung schon mitteilen. Wenn ich nämlich anderen Menschen helfen kann, werde ich meiner Verantwortung als Mensch gerecht.
Was wird dich die nächsten Monate beschäftigen?
Ich denke erstmal ganz kurzfristig: Ich hoffe, ich bekomme nach diesem Interview etwas zu essen! (Lacht) Demnächst erscheint das neue Album, und so werde ich wohl ziemlich viele Promotion-Termine haben.
Außerdem spiele ich seit Jahren regelmäßig mit Sinfonieorchestern. Ich habe mal eine CD titels „Gershwin’s World“ eingespielt. Das Konzept mit den Sinfonieorchestern hat sich aus jenem Projekt ergeben, weil es sich ja um Orchestermusik handelte. Ich hoffe, ich werde irgendwann selbst Orchestermusik schreiben. Andererseits werde ich mich demnächst damit beschäftigen, wie man die elektronischen Geräte und Instrumente (Sampler usw.) mit akustischen Instrumenten und Orchestern kombinieren kann. Ich arbeite an einem Konzept, das all diese Möglichkeiten auslotet.
Wir freuen uns drauf!
Und der OASYS kam reichhaltig zum Einsatz! Wir haben sie gerade noch zur rechten Zeit bekommen.
Herbie Hancock über den KORG OASYS
Herbie gesteht, dass er sich in den OASYS verknallt hat: Edle Samples und eine exzellente Tastaturansprache sind erst der Anfang.
„Der OASYS ist ein tolles Keyboard mit einer ungeahnten Flexibilität. Wenn man eine Idee ausarbeiten möchte, braucht man sich die benötigten „Utensilien“ nur zu holen. Alle Kategorien sind Registern links auf dem Monitor zugeordnet. Am unteren Rand finden sich weitere Register für die Anwahl der benötigten Sounds, der mehr oder weniger ausgiebigen Editierfunktionen, der Ausgangszuordnungen usw. Sie ist erfreulich umgänglich. Selbstverständlich kann man sich auch ganz intensiv in das Instrument vertiefen, aber dann muss man die Bedienungsanleitung lesen. Aber auch ohne lassen sich schon viele Dinge realisieren.
„Anfangs habe ich mich gewundert, warum er so teuer ist. Dann habe ich aber schnell begriffen, dass das in Ordnung geht. Ich bin bekehrt. Diese Workstation kann einfach alles. Der OASYS enthält eine Festplatte, einen CD-Brenner und ist ungemein flexibel. Auch mehrere Ausgänge – also nicht nur Links und Rechts. Und mehrere Eingänge. Man kann sogar die Signale externer Geräte an dem OASYS anlegen und mit deren Effekten bearbeiten.
„Samples sind ebenfalls an Bord, wie auch unterschiedliche Technologien. Die Karma-Funktionen von KORG sind ebenfalls von der Partie. Es ist ganz einfach ein tolles Werkzeug für die heutigen und zukünftigen Anforderungen. Dank der offenen Architektur kann man nämlich neu entwickelte Dinge installieren, ganz gleich, worum es sich handelt. Mich interessiert ein panoramischer Sound. Ich möchte Quadro-Signale ausgeben und über die sieben Ausgänge sieben Boxen ansteuern. Dreidimensional ist angesagt. Mit dem OASYS ist das ohne weiteres möglich. Außerdem verspreche ich mir von der Zukunft noch die eine oder andere bahnbrechende Entwicklung.
„Die Tastatur fühlt sich super an. Als Musiker, der mit sieben Jahren anfing, Klavier zu spielen und die Synthis erst als 33-Jähriger entdeckte, fühle ich mich auf diesem Instrument richtig wohl. Der OASYS macht alles richtig. Ich habe eine umfassende Kontrolle über die Sounds und kann sie sehr dynamisch spielen.
„Auch das Sample- und Sound-Angebot ist geradezu genial. Da gibt es viele Sounds, die ich noch nie gehört habe – und sowieso viel mehr als ich jemals brauchen werde (lacht)! Die traditionellen Klänge sind durch die Bank exzellent: Die Blechbläser verhalten sich wie echte Bläser, und die Gesangs-Samples sind geradezu beeindruckend. Seit kurzem arbeite ich mit Sample-Bibliotheken und gebrauche vor allem allgemein brauchbare Stimmen – also keine Phrasen. Da weiß der OASYS zu punkten.
„Und noch etwas: Ich mag zarte Streicherklänge. Nicht jene beißenden Ensembles, sondern kleinere und vollere Sounds, die man expressiv so richtig ausmelken kann. Auch die finden sich in der OASYS. Als Musiker bin ich begeistert. In den internen Sounds ist richtig Musik drin! Für meine Soloklänge beim „Headhunters“-Projekt verwendete ich einen Sound namens „Ana/Brass Lead“. Irgendjemand hat mir erzählt, dass er vom AL1 stammt. Er klingt und verhält sich jedenfalls wie ein echter Analog-Synthi. Er ist durchsetzungsfähig, aber nie aufdringlich. Der macht schon was her.
„Der OASYS ist enorm flexibel und deckt ein immenses Klangspektrum ab. Ich stehe erst am Anfang meiner Erkundungsreise. Also, ich finde: Was auch immer du suchst, der OASYS hat es in bestechender Qualität!“